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Die Aktivität des Birdwatching in freier Natur findet immer mehr Anhänger, die eine Welt entdecken möchten, die vielen noch vollkommen unerschlossen ist. Im Po-Deltapark hat die große Ausdehnung von natürlichen Umgebungen, die eng mit dem Wasser verbunden sind in einer riesigen Flachebene, die stadtbaulich noch wenig erschlossen ist und zum Grossteil der landwirtschaftlichen Produktion gewidmet ist, eine außergewöhnliche Konzentration von Vogelarten ermöglicht, die in andern italienischen oder europäischen Naturgebieten nur schwer zu finden und zu beobachten sind.

Das Delta Territorium ist international anerkannt als strategischer Punkt der Migration vieler europäischer Wandervögel und als idealer Nistplatz für die Reproduktion zahlreicher weiterer Arten. Jedes Jahr verbringen hier 55.000 Vögel den Winter und weitere 35.000 lassen sich zum Nisten nieder. Unter diesen Vögeln finden wir die Waldschnepfe, den Pfeifer, den weißen Loeffler und die Zwergseeschwalben, die mit über 200 Paaren im Po-Delta die bedeutendste Kolonie Europas darstellt. Auf den Bänken können wir die gemeine Seeschwalbe und die äußerst seltene Ruppelschwalbe beobachten, Möwen und Silbermöwen. Alle Arten von Reihern sind vertreten, die zu den interessantesten Exemplaren dieser reichen Vogelwelt zählen; Purpurreiher, Fischreiher und Silberreiher lassen sich inmitten der üppigen Vegetation in den Kolonien, den sogenannten "garzaie" in unmittelbarer Nähe der Saltz- und Süßwasserbecken nieder. Die bekanntesten Arten sind sicher die Enten: Krickenten, Knaeckenten, Stockenten, Löffelenten, Tafelenten, Reiherenten, Schnatterenten, um nur einige zu nennen, die mit ihren herrlichen Farben, zur Freude der Naturfreunde, die Wasserspiegel der "Valli" in ein herrliches buntes Meer verwandeln. In den stillen Gewässern sind Bäßhühner, Teichhühner, kleine Sumpfhühner und andere Wasservögel zuhause, während die Flachgewässer Stelzenläufer, Kiebitze, Regenpfeifer, Bekassine, Zwergschnepfen, Gimpel, Rotschenkel und Uferschnepfen beherbergen. Eine reichhaltige Vielfalt von Farben und Formen, die jede Tour in den Park zu einer echten Entdeckungsreise macht.

Die schönsten Jahreszeiten, in denen man inmitten einer farbenprächtigen Landschaft die meisten Vögel entdecken und beobachten kann, sind zweifellos das Frühjahr und der Herbst. Man sollte seine Beobachtungen am besten in den frühen Morgenstunden, oder aber bei Sonnenuntergang beginnen, wenn die Vogelwelt besonders aktiv ist und sich auf die Suche nach Nahrung begibt. Eine angemessene Ausrüstung ist unerlässlich: Fernglas und sportliche Kleidung, möglichst Tarnkleidung ist ebenso wichtig. Man sollte vorsichtig und möglichst geräuschlos in kleinen Gruppen den mit Sichttürmen, Hochständen oder getarnten Unterständen ausgestatteten Wegen folgen, die durch die dichte Vegetation der Oase führen. Das korrekte Verhalten des Birdwatchers ist Pflicht, um sich dieser einzigartigen Natur, die meist völlig unbekannt ist, behutsam zu nähern, hier und da eine stille Rast einzulegen und in absoluter Stille der Natur lauschen, um sie in ihrer ganzen Großzügigkeit zu erfassen.